Eine Familie will hoch hinaus

Johannes Oßwald, ein 'Holzwurm' im Wald

Man nehme: eine Familie, einen Lieblingsplatz, jede Menge Totholz, zwei Jahre Zeit – und die Idee: Ein Baumhaus bauen, alles selbst machen, mit einfachen Mitteln. Als sein 16jähriger Sohn den Gedanken äußert, ist Johannes begeistert. Wenig später steht der gelernte Orgelbauer im Wald:

Johannes, was würdest du rückblickend jemandem mitgeben, der so ein Projekt starten will?

Vor allem: Lasst eure Kinder mitreden und macht nicht zu viel selbst. Ich habe das Projekt am Anfang sehr idealisiert und war zu ungeduldig. Als dann die Vorstellungen aufeinander prallten, mussten wir uns mehrfach aussprechen, bevor es mit dem Bauen weitergehen konnte. Deshalb würde ich sagen:

  • Wählt das Projekt klein genug, oder lasst die Kinder selbst bestimmen – so dass es für sie umsetzbar ist.
  • Denkt schwierige Dinge voraus. Wir haben z.B. Löcher vorgebohrt, damit es beim Festnageln der harten Boden-Hölzer nicht nur Frust gibt.
  • Nehmt nicht alles selbst in die Hand, sondern leitet an, lasst entdecken und lasst Fehler zu – gerade, wenn man es selber besser weiß.


Das sind wichtige Erkenntnisse – auch für unseren späteren Abenteuerbauspielplatz hier. Doch mein vielleicht wichtigstes, persönliches Fazit: Es geht eben nicht nur ums gemeinsame Schaffen, sondern um eine Familie, die leben will – nicht nur funktionieren!

Das „Familienbaumhaus“ in der Dresdener Heide ist mittlerweile auch ein Platz für gute Einzelgespräche und Gemeinschaft mit Kids & Teens unserer Stoffwechsel-Treffs geworden.