Eine Sommerlager-Geschichte für Kids – und die große Geschichte dahinter

Ich betrete das Dorf der Gallier mitten im Regen, kurz bevor Erix, der Pirat, verkündet, für immer hier zu bleiben. – Die Dorfbewohner nehmen das mit einhelliger Begeisterung auf. Schließlich ist Erix längst einer der ihren geworden.
Der ihren? – Gesellix, Machtnix, Leckerlix, Feuerfix, Astronomix,… das sind die fünf „Familien-Gruppen“ hier auf dem Sommerlager. Die insgesamt 118 Kids und fast 70 Mitarbeiter bilden ein gallisches Dorf – eine ganze Woche lang.

Später erzählt mir einer der Dorfbewohner (alias Timo Doetsch) im großen Zelt was bisher geschah:

Wir Gallier sind ein lebensfrohes Völkchen. Wir feiern Feste, sind fröhlich und gesellig. Nur nachts werden wir schonmal von Römern behelligt, die uns in Schildkrötenformation überfallen wollen. Aber das überstehen wir ganz gut und schlagen sie immer wieder in die Flucht.

Doch vor einigen Tagen gab es ganz anderen Besuch. Da strandete eine Piratencrew bei uns. Mit der uns typischen Herzlichkeit haben wir sie wohlwollend aufgenommen – und alles schien gut. Doch die Freibeuter überschritten bald immer mehr Grenzen. Unsere schöne Dorfidylle war dahin. Am Ende haben sie das ganze Dorf betrogen. Sie verschwanden einfach und ließen wichtige Dinge mitgehen: die Laute des Barden, den Schild des Dorfältesten, das Nachtwachebuch,… ja, sie haben sogar unseren Dorfdruiden gekidnappt! Konnten wir unseren Freund im Stich lassen? Eine spannende Verfolgung nahm ihren Lauf. Und: Es gelang – wir holten uns alles zurück und schlugen die Piraten in die Flucht!

Ja, die Piraten sind fort, doch einer von ihnen ist zurückgekehrt: Erix. Ihm hat das Zusammenleben im Dorf so gut gefallen – der Zusammenhalt, das Miteinander. Er wollte einen Neuanfang machen – gemeinsam mit uns. Nach einigen Bedenken haben wir ihm auch verziehen und ihn aufgenommen. Jetzt ist er einer von uns.

Ende gut, alles gut!? Warum gefallen uns diese Comic-Geschichten so gut? Am Ende gibt es immer ein Fest. Jeder weiß, es gibt ein Happy End. Der Bösewicht oder die Feinde werden durch Freundschaft überwunden. Die Liebe siegt – und das alles mit ganz viel Humor. Da ist was Wahres dran – auch wenn die Geschichten erfunden sind, so wie auf dem Sommerlager. Da trifft etwas eine Sehnsucht in uns. Und Tatsache: Wir haben einen „Zaubertrank“, der uns unbesiegbar macht. J

„Feuerfix“ – das Lager von einer der fünf Familien-Gruppen

In der christlichen Version heißt das: Gottes Liebe siegt. Durch Jesus. Auf dem Camp haben wir eine Woche lang erlebt, was das praktisch heißt. Im Umgang miteinander – angefangen bei Mitarbeitern, die eine wunderbare Einheit bildeten. Beim aufeinander achtgeben – junge Mitarbeiter konnten in neue Rollen wie z.B. eine Gruppenleitung hineinwachsen. Etliche Kids hat das Thema gepackt und sie haben in aller Freiheit kleine Neuanfänge gewagt – „Müll“ abgeladen, Dinge in Ordnung gebracht, sich mit der Frage nach Gott beschäftigt. Manche sind trotz Heimweh im Laufe der Woche richtig aufgeblüht. Ein Junge, der zunächst sehr abweisend war, fasste das eines Abends so zusammen: „Das ist wirklich wie eine Familie für uns.“

Wir sind überzeugt, dass Gottes Liebe beste Rahmenbedingungen schafft – nicht nur während einer Woche Camp – sondern für’s ganze Leben. Das ist unsere Hoffnung: Dass jedes Kind etwas davon mitnimmt, in seinen Alltag täglich neu entdeckt – und immer mehr zum Blühen kommt!

Alexander Türk, nach einem Interview mit Timo Doetsch