Ein Tag auf dem Camp der Royal-Rangers

Rund 170 Pfadfinder aus allen Ecken Sachsens genießen das Draußen-Sein, gemeinsam Essen und Bauen. Zwei Stoffwechsel-Mitarbeiter erzählen…

Was ist los, heute, im Camp?

Vor allem: früh geht es los. Fast mit der Sonne sind wir wach und holen die Kids aus ihren Kohten – den unverwechselbaren schwarzen Pfadfinderzelten, die aus einzelnen Bahnen geknüpft werden. Nach einem gemütlichen Frühstück bei Brötchen, Toast und Müsli treffen wir uns in der Großgruppe: Ein Schloss soll gebaut werden, denn das Motto dieser Woche lautet schließlich: „Königskinder“. Dazu gibt’s als Einführung ein passendes Theaterstück aus der Reihe „Nicht wie bei Räubers“.

Danach ist Bauzeit. Wir konstruieren einen „Feuertisch“ an dem später gekocht werden soll. So ein Ding aus Holzstangen und feuerfester Auflage aus Lehm bringt das Kochfeuer auf eine angenehme Arbeitshöhe, gibt dem Feuer gute Luftzufuhr und schont auch noch den Boden.

Nach der Brotzeit als Mittagessen ist nochmal Zeit zum Bauen, für Dienste wie Dixi-Klo-Desinfizieren,… Oder aber wir spielen Gummihuhngolf, stellen Seife her, schnitzen einen Löffel – oder haben Zeit für ein zünftiges Geländespiel mit schier endlosen Wasserschlachten…

Felix und die Feuerprüfung

Zum Abendessen soll es endlich etwas Warmes geben. Für das dafür nötige Feuer sind die Jungs selbst zuständig. Viele von ihnen sind begeistert, hier „Skills“ zu lernen und wollen in diesen Tagen auch ihre Feuerprüfung ablegen. Darunter auch Felix (Name geändert). Er ist einer der „Großen“ und schon einige Zeit mit voller Leidenschaft bei uns in der Gruppe. Wenn er Dinge anpackt, dann will er sie auch zu Ende bringen. Dieser echt schöne Ehrgeiz kann bei ihm aber auch schnell mal in Frust umschlagen. Gestern Abend war er für das Feuer zuständig und ziemlich „down“, als es nicht funktionierte. Ich bete mit ihm, dass es heute besser klappt – und tatsächlich, beim zweiten Streichholz fängt der Zunder Feuer und Felix ist „stolz wie Oskar“.

Die Royal Rangers sind christliche Pfadfindergruppen. Deshalb ist es erstaunlich, dass die meisten Jungs unseres Stammes aus komplett atheistischem Hintergrund kommen und davon auch mehr oder weniger überzeugt sind. Das Angebot, freiwillig gemeinsam zu beten, nutzen viele von ihnen dennoch.

Am nächsten Tag ist schließlich auch Felix‘ eigentliche Feuerprüfung: Zuerst Holz hacken in verschiedenen Größen, dann aus drei Ästen ein „A“ legen, passenden Zunder dazu. Maximal drei Streichhölzer hat jeder zur Verfügung. Und natürlich klappt es bei ihm. 🙂

Die Woche hat gutgetan – Einzelnen wie Felix, die ihre Fähigkeiten verbessert haben und erlebten, wie Gebete erhört wurden. Die Gruppe, zu der im letzten Jahr viele Neue dazukamen, ist viel mehr zu einer Einheit zusammengewachsen. Und wir Mitarbeiter haben es genossen mit den Jungs unterwegs zu sein – besonders die Qualitätszeiten, in denen so manche tiefere Frage bewegt wurde.

Übrigens: Jeder, der die Feuerprüfung machen wollte, hat das in diesen Tagen dann auch erfolgreich geschafft. 🙂

Den Artikel schreiben: Michael Hofmann als „Royal Ranger auf Zeit“ und Stammleiter Ralf Schiemann. Beide haben das Camp sehr genossen.