Warum es manchmal um was gehen muss
Gemeinsam mit Matrose Windhose und Käpt´n Einauge erleben unsere Abenteuerlandbesucher Woche für Woche spannende Abenteuer. Manchmal ist es eine Schatzsuche, ein andermal erspielen wir uns gemeinsam eine Schifffahrtsmitnahmegenehmigung (braucht man doch in Deutschland für alles eine Erlaubnis).
Bald sind wir auch selbst auf großer Schifffahrt und begleiten unsere beiden Hauptcharaktere auf ihrer Suche nach neuer Heimat. In einem dieser Anspiele tauchte plötzlich der sogenannte “Verwandlungs-Findus” auf, die uralte, eingestaubte Verwandlungsmaschine des Matrosen. Sie macht – insofern man sie richtig bedient – aus alten Dingen Neues.
So etwas macht den Kindern (und uns) Spaß. Trotzdem fällt es den meisten schwer, sich über mehrere Minuten konstant auf etwas zu konzentrieren. Und so ist es immer wieder eine Herausforderung, die Kinder bei der Sache zu halten. Denn das Nicht-Zuhören wird oft schnell zum Quatsch-machen. So erging es auch einem unserer Siebenjährigen. Während der Matrose und der Käpt´n die verschiedensten Dinge vom Verwandlungs-Findus verwandeln ließen, lief er hin und her, lenkte mutwillig die anderen Kinder ab, sagte Wörter, von denen er wusste, dass die anderen Kinder darauf anspringen würden, und versuchte einfach alles, um das Programm zu sprengen.
Diesmal allerdings hielt das Anspiel etwas Besonderes für ihn bereit – er durfte am Ende selbst von einem Erlebnis berichten, dass ihn geprägt hatte. Und so war es spannend, seine Veränderung während des Programms zu beobachten. Als sich das Anspiel dem Ende neigte und er wusste, dass er jetzt gleich gemeinsam mit dem Käpt´n den anderen Kindern seine Geschichte erzählen durfte, wurde der aufgedrehte Junge auf einmal immer ruhiger und fokussierter. Unsicher schielte er zum Käpt´n, der ihn kurz darauf zu sich rief. Als alle Augen auf ihn gerichtet waren und er wusste, dass es jetzt wirklich um etwas ging, da erzählte er mit einer freudigen Anspannung, was er erlebt hatte.
Nachdem alles zu Ende war ging ich nochmal zu ihm und sagte ihm, wie stolz ich auf ihn war. Dabei hätte ich im Vorhinein nicht sagen können, ob dieses gesamte Vorhaben eine gute Idee ist. Der aufgedrehte, kleine Junge hätte die Gelegenheit auch voll ausnutzen können, um das Programm noch mehr zu sprengen.
Hat er aber nicht.
Manchmal realisiere ich, dass es einfach genau dies braucht: Es muss um etwas gehen! Es darf nicht nur die Ersatzrolle sein, die auch jeder andere einnehmen könnte. Nein, wertvoll fühle ich mich dann, wenn jemand etwas in mir sieht und es mir wirklich zutraut. Darin kann ich wachsen.
Die Abenteuerland-Geschichte erlebte Elena Nacke